Willy Knoop 1888-1966, ein großer Maler aus Lütjenburg
Die Malerpersönlichkeit Willy Knoop wurde am 07.März 1888 in Lütjenburg als Sohn eines Maurers geboren, nach der Schule und der Schreiberlehre beim Bürgermeisteramt fand er keine Anstellung und ging zur Marine. Zum Kriegsende zeigten seine Bilder viele Stationen aus seinem bewegten Leben. Der Hamburger Hafen, Ostfriesland und Bremen. Er lernte hochkarätige Maler kennen wie z.B. Karl Kluth oder Arnold Fiedler, aber zeitlebens macht ihm seine Körpergröße von 1,52 m zu schaffen und er fühlte sich von der Künstler-Gesellschaft nie richtig verstanden. Etwa 1937 wurden Willy Knoops Bilder von den Nationalsozialisten als entartet verboten. Er emigrierte mit seiner Schülerin und späteren Frau Margret Schellbach nach Belgrad, später auch Wien. Dort verbrannte 1945 fast sein ganzes künstlerisches Lebenswerk. Erst 1946 kehrten beide nach Lütjenburg zurück, zunächst in eine Badehütte in Hohwacht, zogen sie dann in Knoop´s Elternhaus in die Plöner Straße 15. Aber er hatte es schwer gegen das Desinteresse anzumalen und wurde als „kleiner“ Schmierer mit den verrückten Bildern abgetan. Zitat: „ Wozu noch malen? Keiner nimmt sich die Zeit die Bilder wirklich anzuschauen.“ Seine einzige Stütze war in dieser schweren Zeit seine Frau Margret. Wenn ihm die düsteren und frustrierten Gemütslagen zusetzten, ging Willi Knoop der Angelei nach. In guten Zeiten malte er die Welt der Akrobaten, Zigeuner und farbenfrohe Landschaften. Er war überaus bescheiden und verschenkte lieber ein Bild als seine Kunst jemandem aufzudrängen. Erst gute Freunde wie Dr. Joachim Kruse, Kurt Engert und zahlreiche Ausstellungen in Frankfurt am Main, Bremen oder der Kieler Kunsthalle brachten ihm die Anerkennung seiner Malerei ein. Es heißt, er ging den mühsamen Weg eines Autodidakten, zum Glück! Die unbändige Kraft in Knoops Bildern konnte ihm kein Lehrer geben, der hätte ihn nur verbogen. In seinem Atelier glich seine Malleidenschaft einem Vulkanausbruch.
Erst am 10.Juni 1962 erinnerte sich die Stadt Lütjenburg an den verlorenen Sohn und ernannte ihn zum Ehrenbürger. Willy Knopp wurde im Alter von 78 Jahren aus seiner Schaffenszeit gerissen und verstarb am 16.März 1966, seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Lütjenburger Friedhof. Später gab es durch die Witwe Margret Knoop- Schellbach eine Ausstellung in Lütjenburg. Zum 100-jährigen Geburtstag ihres „Malermanns“ gab seine Ehefrau eine gemalte und handgeschriebene Auflage von 750 Exemplaren mit dem Titel "Angelbruder Knoop" heraus.
Heute gibt es neben Bildern in Privatbesitz auch Werke von Willi Knoop, die der Öffentlichkeit in Lütjenburg zugänglich sind, z. B. im Cafe im „Alten Posthof" oder in der Förde Sparkasse und der VR Bank Ostholstein Nord. Einzig die Bilder im Rathaus wurden eingelagert, um der wiederkehrenden Ausstellung Kunst im Rathaus Platz zu machen.
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Wenn man die Lütjenburger Bürger zu Willy Knoop befragt, kennen ihn nur noch einige wenige. Da gibt es doch einen Weg in Lütjenburg, der so heißt? Und auf dem Friedhof noch das Grab von ihm! Aber seine Werke- und da gibt es noch viele in Lütjenburg- fallen auf und bleiben im Gedächtnis. Er war ein Expressionist seiner Zeit und die bemerkenswerte große Handschrift seiner Bilder begeistert den Betrachter. Willy Knoop ist in Lütjenburg geboren, hat dort gewirkt und ist dort begraben. Ein Maler der Moderne, der nicht in Vergessenheit geraten darf. |